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Wo die Drohnen wohnen - Mein Weg zu neuen Perspektiven (Teil 2)

Die Wahl der Mittel

Nun bin ich also in der zweiten Folge meiner kleinen Serie von Artikeln über mein Copter-Projekt in Grönland angelangt - und inzwischen gibt es in meinem Kopf auch eine gewisse Struktur zu den noch folgenden Beiträgen. Doch dazu am Ende dieses Artikels.

Wie im letzten Beitrag erwähnt, war eines der wesentlichen Probleme im Vorfeld des Projekts die Wahl eines geeigneten Fluggeräts. Es waren an dieser Stelle so viele Eckdaten zu berücksichtigen, dass ich mich im Wald der Parameter zeitweise sehr verloren gefühlt habe. In der Tat hatte ich die wohl bisher komplexeste Kauf-Entscheidung meines Lebens zu treffen. 

Daher wird es heute insgesamt etwas technisch und ich muss zwangsläufig ins Detail gehen. Und auch wenn meine spezielle Entscheidungsfindung nicht auf jedermanns Situation übertragbar ist, so hoffe ich dennoch, dass der Artikel ein bisschen verdeutlichen kann, auf was es bei der Wahl des Fluggeräts und des Kamerasystems so alles ankommt.

Ich beginne mal mit der grundlegenden Frage: sollte ich den Copter selbst konzipieren und bauen, oder eine aus der Schachtel heraus voll einsatzfähige Drohne anschaffen? Letzteres nennt sich RTF-System (ready-to-fly, nur eine der neuen Abkürzungen, die ich in diesem Zusammenhang lernen durfte). Nun hat ein eigenes, maßgeschneidertes Drohnensystem sicher seine Vorteile und seinen ganz eigenen Reiz, es mag sogar in Sachen Kosten die günstigere Lösung sein. Es ist aber so, dass ich mit dem Aufbau von Multicoptern keinerlei Erfahrung hatte (und habe) und man für die Konzeption so eines komplizierten technischen Systems schon ein gewisses Maß an Vorwissen mitbringen sollte. Zudem wollte ich meine spärliche Zeit nicht mit Aufbau, Test und Einfliegen einer Drohne verbringen - Ziel war es, meinen kreativen Freiraum in der Fotografie zu erweitern. Daher war diese Wahl schnell getroffen, es sollte also ein flugbereites System sein.

Preislich hatte ich mir für das gesamte System ein Limit bei etwa 7.000 € gesetzt - die Kosten für Drohne, Fernsteuerung, Kamera, Akkus und Zubehör sollten möglichst unter dieser Grenze bleiben.

Strukturen auf dem Grönländischen Inlandeis, aus dem Fenster eines Kleinflugzeugs aufgenommen. Würde ich mit einer Drohne in der Lage sein, ähnliche Motive noch intensiver ins Auge zu fassen?

Das Auge der Drohne

Die nächste Frage war schon wesentlich komplizierter. Da mein vorwiegender Einsatzzweck für die Drohne die Fotografie sein sollte, war die Qualität des verwendbaren Kamerasystems natürlich ein harter Faktor. Die Kamera-Optionen kann man im Wesentlichen in zwei bis drei Klassen unterteilen, auf die ich etwas detaillierter eingehen möchte.

Fliegende Pocketkameras

Der letzte Schrei: DJI Phantom 4 (Quelle: dji.com)

Die gängigen ernstzunehmenden „Hobby“-Drohnen-Systeme sind mit GoPro-ähnlichen Kameras ausgestattet - in dieser Kategorie gibt es verschiedene Quadcopter und bisweilen auch Hexacopter unterschiedlicher Hersteller zur Auswahl. Die Preise bewegen sich bei den aktuellen Modellen in der Regel in der Spanne zwischen 1.000 - 1.600 Euro. Es handelt sich um durchwegs gute, ausgereifte Fluggeräte, ihr kleines Packmaß und ihr attraktiver Preis machen eine Anschaffung sehr verlockend. Dem gegenüber stehen eine höhere Wind-Anfälligkeit und eine geringe Nutzlast. Die bedingt wiederum sehr leichte, kompakte Kameras, diese kommen mit fest eingebauten starken Weitwinkel-Objektiven vor winzigen Bildsensoren. Die Auflösung für Filmchen ist meistens schon auf 4K-Level, die Foto-Auflösung liegt selten über 12-13 Megapixel. Manche Kameras liefern sogar DNG-RAW-Files.

Jedoch haben mich drei Dinge davon abgehalten, in so ein Gerät zu investieren. Ein Problem ist die Festlegung auf eine sehr kurze Brennweite, die Objektive bewegen sich zwischen 14 und 20 mm, bezogen auf Kleinbild. Natürlich sind extreme Weitwinkelaufnahmen „awesome“ - aber in der Menge, in der man sie sieht, auch bisweilen etwas abgedroschen. Die Gestaltung auf so große Bildwinkel festzulegen erschien mir nicht attraktiv. Ein anderes Problem besteht darin, dass man mit extrem kurzen Brennweiten für Details immer sehr nah an die Motive ran muss. Das bringt in bewohnten Gebieten die Tendenz mit sich, dass man schneller mal jemanden durch die geringere Flughöhe belästigt - und in der Wildnis verleitet es speziell für unerfahrene Piloten wie mich, zu nahe an Hindernisse ran- oder in Problemzonen (z.B. die Gischt eines Wasserfalls) reinzufliegen.

Ein erschwinglicher Hexacopter: Yuneec Typhoon (Quelle: yuneec.com)

Das Hauptproblem für mich waren jedoch die winzigen Aufnahmesensoren, die in dieser Kameraklasse zum Einsatz kommen. Damit sind einfach keine für FineArt-Fotografie verwertbaren Dateien zu erzeugen. Auch wenn die Sensoren von den Herstellern mit Attributen wie „Profiqualität“ beworben und von YouTube-Fachwissern als „super“ bejubelt werden, glaubt mir: das stimmt so natürlich nicht. Der Sensor einer Nikon D810 erzeugt schon die etwas feineren Dateien. Das ist technisch kein Wunder und an sich absolut selbstverständlich. Man darf sich von den vollmundigen Werbeversprechen und Lobhudeleien einfach nicht ins Bockshorn jagen lassen.

Für Film-Freaks wäre an dieser Stelle noch zu erwähnen, dass kleine Drohen bei höheren Geschwindigkeiten (wenn sie sich ins Zeug legen) gerne mal ihre Propeller ins Bild bringen - auch das ist neben der Bauweise unter anderem dem starken Weitwinkel geschuldet. 

Große Kanonen

Das zweite Aufnahmekonzept das ich mir angesehen habe bestand darin, dass unter einem großen Hexa- oder Octocopter ein Gimbal angebracht wird, der jeweils auf eine DSLR oder eine Spiegellose Systemkamera abgestimmt ist. Ich habe dabei Gimbals für die Canon EOS 5D MKIII gesehen, für das Sony Alpha System und für die Panasonic GH4. Für Nikon: nix. Das hätte für mich bedeutet, dass ich mir erstmal eine entsprechende Kamera samt Objektiv hätte anschaffen müssen.

Der große DJI S1000 Octocopter mit einer Canon EOS 5D MKIII DSLR (Quelle: dji.com)

Wer jetzt meint, mit so einem System wäre man als Fotografin oder Fotograf perfekt aufgestellt, wenn man es denn erstmal hat, der irrt - denn die unbestrittenen Vorteile der großen Drohnen, wie höhere Betriebssicherheit durch Rotor-Redundanz und exzellentes Flugverhalten, erkauft man sich zuerst mal durch wesentlich größeres Packmaß und Gewicht. Als ich das erste mal einen Octocopter wie dem DJI S1000 gegenüber stand, bin ich angesichts der weit ausladenden Arme schier erschrocken. 
Das Gewicht von Kamera und Drohne führt unweigerlich zu einem deutlich höheren Stromverbrauch pro Flugminute und zwingt zur Mitnahme einer Vielzahl an Akkus, die dann auch irgendwie in endlicher Zeit wieder geladen werden wollen. Alles in allem eine sehr unhandliche Geschichte, die die Transportfähigkeit, insbesondere zu Fuß, deutlich einschränkt. Aber ich hatte eben meine Pläne - und auf den grönländischen Eisschild fährt leider keine Eisenbahn. 

Der zweite große Haken an der Geschichte ist die Steuerbarkeit der Kameras. Ich bin es gewohnt, dass ich alle Aufnahmeparameter wie Zeit, Blende, ISO-Wert und Focus-Punkt präzise festlegen kann. Die Gimbals für Canon, Sony und Panasonic bieten derartige Steuermöglichkeiten nicht. Lediglich Neigung und Drehung des Gimbals selbst können gesteuert werden - und natürlich der Auslöser der Kamera. Immerhin wird das HDMI-Signal der Kamera zum Piloten geschickt. Die Vorstellung, für eine Änderung der Blendeneinstellung oder für den Wechsel von Foto- zu Filmmodus eine Zwischenlandung einlegen zu müssen, finde ich nicht sonderlich verlockend. In aufwändigen Filmproduktionen mag man sehr kontrollierte Bedingungen vorfinden und weniger auf Flexibilität angewiesen sein. Aber ich habe mehrfach die Situation erlebt, dass die Fotos gemacht waren und der Akkustand einen zügigen Rückflug nahegelegt hat. Dabei war es dann trotzdem oft noch lohnend, am Rückflug einfach für einen schönen Clip die (Film-)Kamera mitlaufen zulassen.

Eine weitere Enttäuschung erfuhr ich in Sachen Wechseloptik. Der Einsatz einer DSLR oder spiegellosen Systemkamera an einer Drohe  legt den Gedanken nahe, man könne damit dann beliebige Objektive in der Luft einsetzen. Weit gefehlt! Die Gimbal-Systeme sind auf den Schwerpunkt des Kamerasystems exakt ausbalanciert, daher sind sie jeweils für genau eine Kamera-Objektiv-Kombination zugelassen. Im Fall des DJI-Gimbals für die Canon EOS 5D Mk III könnte man das Canon EF 24 mm f/2,8 IS USM Objektiv verwenden - und sonst keines. Die einzige Alternative wäre ein variabler Gimbal, bei dem dann jeweils mit montierter Kamera (inkl. Objektiv und Zubehör) exakt individuell ausbalanciert werden müsste.

Soweit also der Stand der Dinge, den ich bis letztes Jahr vorgefunden habe. Doch Mitte bis Ende 2015 änderte sich plötzlich die Situation, als die Firma DJI und Yuneec ihre jeweils neuesten Entwicklungen präsentiert haben.

Tagträume von Eis und Meer - aber wie nur konnte ich den Plan umsetzen, meine Fotografie mit mehr Spielraum in Sachen Perspektive zu betreiben?

Der Stein der Weisen - ein Kompromiss?

Ich habe in diesem Artikel bisher vor allem über Gründe räsoniert, warum diese oder jene Eigenschaft eines Geräts es für meine Zwecke wenig tauglich macht. Stark vereinfacht lässt sich sagen: die einen Systeme waren zu klein und wenig leistungsfähig, die anderen zu groß, zu unhandlich und unflexibel. In der Mitte klaffte ein Loch. 
Dies haben scheinbar auch 2 große Hersteller so gesehen - denn DJI und Yuneec brachten geohistorisch nahezu zeitgleich jeweils ein neues Copter-System auf den Markt, welches genau auf diese Marktlücke zielte. 

Der DJI Inspire 1 Pro betritt die Bühne

Im Fall von DJI handelt es sich um den Quadcopter Inspire 1 Pro, dessen Flugplattform vorher schon als Inspire (ohne Pro) mit einer weniger leistungsfähigen Kamera auf dem Markt war. Doch erst in der Pro-Variante mit dem sog. Zenmuse X5 Kamerasystem wurde die Drohne für Fotografen wirklich interessant. 
Bei der Zenmuse X5 handelt es sich um eine Micro Four Thirds-Kamera, die in ein leistungsfähiges Gimbal-System integriert ist. Micro Four Thirds (kurz MFT) ist ein Kamera-Konzept, das durch die Firmen Olympus und Panasonic für kompakte spiegelose Systemkameras definiert wurde. Dem System liegt ein Sensorformat mit genau der halben Bilddiagonale eines Kleinbild-Sensors zugrunde. Der Kamerastandard umfasst auch ein Wechselbajonett zum Anschluss verschiedener Objektive.

DJI Inspire 1 Pro mit Zenmuse X5 Kamera + Gimbal (Quelle: dji.com)

Der 16 Megapixel CMOS Sensor der DJI Zenmuse X5 ist wohl der Gleiche, der auch in gängigen MFT Systemkameras wie zB. der Panasonic GH4 zum Einsatz kommt und bietet in Punkto Rauschverhalten und Dynamikumfang wesentlich bessere Leistungswerte als die in den oben angesprochenen Mini-Kameras verbauten Sensoren. Die Zenmuse X5 Kamera selbst sieht eher wie eine Überwachungskamera als eine Systemkamera aus, denn ihr robustes  Vollmetall-Gehäuse entbehrt ausser dem Blendenring am Objektiv (den man auf der Automatik-Stellung lassen sollte und der sich im Normalfall sowieso unter einem Wetterschutz aus Gummi befindet), der Entriegelung für das Objektivbajonett und einer Abdeckung für das Speicherkartenfach jeglicher Bedienelemente - womit wir beim fundamentalen Unterschied zu den unter einer Drohne befestigten "normalen" Kameras wären. Denn hier ist es genau anders herum - in der Hand kann man mit einer Zenmuse X5 alleine wenig anfangen. Dafür lassen sich ausnahmslos alle Kameraparameter über die kostenlose DJI GO App auf dem mit der Fernbedienung verbundenen Tablet (oder Smartphone) bedienen. Die Kamera schickt sogar ein RAW-Live-Histogramm in die App, was eine präzise Belichtungssteuerung deutlich erleichtert.
Beim standardmäßig zur Zenmuse X5 gelieferten Autofocus-Objektiv DJI MFT 15mm,F/1.7 ASPH handelt es sich um ein gemäßigtes Weitwinkel mit 15mm Brennweite (äquivalent zu 30mm an Kleinbild) und einer ordentlichen Lichtstärke von 1,7. Das "ASPH" im Namen steht für eine asphärische Linse, die Abbildungsfehler bei Offenblende und an den Bildrändern verringern soll. 
Es steht zu vermuten, dass das DJI-Objektiv baugleich mit dem entsprechenden Modell von Panasonic ist.  

Der Konkurrent

Yuneec Tornado H920 mit CGO4 Kamera + Gimbal (Quelle: yuneec.com)

Ein ganz ähnliches Konzept verfolgt die Firma Yuneec mit ihrem kurz nach dem DJI Inspire 1 Pro auf den Markt gebrachten Hexacopter Tornado H920. Auch hier kommt eine MFT-Kamera an einem dedizierten Gimbal zum Einsatz. Diese CGO4 genannte Kamera wurde ausdrücklich in Kooperation mit Panasonic entwickelt und nutzt mutmaßlich den gleichen CMOS Sensor wie die Zenmuse X5. Das erstaunlich voluminöse Gerät kann seine Anleihen beim klassischen Kamera-Formfaktor nicht verhehlen. Der wesentliche Unterschied zur Zenmuse X5 besteht darin, dass die Yuneec CGO4 standardmäßig mit einem Dreifach-Zoomobjektiv ausgeliefert wird, nämlich dem motorgetriebenen Yuneec 1:3,5-5,6/14-42mm ASPH - auch hier unterstreicht der Zusatz ASPH den hohen Anspruch der Konstrukteure an die Bildqualität.

Der augenscheinlichste Unterschied des Yuneec Hexacopters zum DJI Inspire 1 Quadcopter ist, wie es der Name schon sagt, die Anzahl der Rotoren. Generell gelten die folgenden Faustregeln: 

  • Ab 6 Propellern herrscht eine gewisse Sicherheit gegenüber dem Ausfall eines Propellers
  • Je mehr Propeller ein Copter hat, desto ruhiger ist der Flug und desto präziser steuerbar ist das Gerät.

Eine schwierige Entscheidung

Mir war im Frühjahr dieses Jahres schnell klar, dass es am Ende auf eine Entscheidung zwischen genau diesen beiden Geräten hinauslaufen würde. Die Bildqualität beurteilte ich auf Basis von Beispiel-Dateien für meine Zwecke als ausreichend. Sicher, auch ein zeitgemäßer MFT-Sensor kann dem digitalen Auge der Nikon D810, die ich verständlicherweise derzeit als meine persönliche Referenz betrachte, nicht annähernd das Wasser reichen. Aber ich habe auch von den 12 Megapixel-Dateien meiner Nikon D2x schon astreine 1 x 1,50 m große Prints anfertigen lassen. Und dass es in der gesamten Fragestellung um die Suche nach einem optimalen Kompromiss zwischen zahllosen konkurrierenden Anforderungen geht, sollte im Laufe des Artikels schon klar geworden sein. Nachdem also die grundsätzliche Entscheidung für den Kameratyp gefallen war, blieb mir nur, die beiden konkurrierenden Geräte systematisch zu vergleichen.

Die Kamera

An der Kamera konnte ich keine Entscheidung festmachen, zu ähnlich sind die Leistungsdaten der jeweiligen Modelle. Und ein Vergleich der vom Hersteller gelieferten Beispiel-RAW-Dateien ergab keine Entscheidungsgrundlage. Die nahmen sich nichts, wie man so schön sagt. Leider war ein echter Vergleich durch exakt gleich aufgenommene Bilder nicht möglich.   
Auch die Objektive konnten, da sie ja Wechselobjektive eines kompatiblen Systems sind, nicht das Zünglein an der Waage spielen.

Die Flugmaschine

Hier sehe ich den Vorteil bei der Yuneec-Drohne, denn wie schon erwähnt - sechs Rotoren sind besser als vier. Optisch schenken sich die Geräte nichts, ob der Hexacopter mit seinen organischen Formen und seiner Carbon-Optik oder der Inspire 1-Drohne mit ihrem futuristischem Konzept für das Ladegestell, beide erfreuen das Auge und sehen in der Luft ungemein cool & alien aus. 
Auch in den reinen Flug-Leistungsdaten wie Aufstiegshöhe und Höchstgeschwindigkeit konnte ich kaum substanzielle Unterschiede feststellen.

Die Akkulaufzeit

Hier punktet wiederum der Hexacopter, denn angeblich lassen sich mit ihm bei Bestückung mit 3 Akku-Einheiten über 40 Minuten Flugzeit erzielen. Das DJI-Gerät bleibt mit einem Akku um die 15-18 Minuten in der Luft (in beiden Fällen natürlich abhängig von Wind, Temperatur und natürlich Flugweise) - eine Mehrfachbestückung ist beim Inspire 1 nicht möglich. Also augenscheinlich ein klarer Vorteil für die Yuneec-Drohne, ein befreundeter, erfahrener Copter-Pilot hat diese Fragestellung für mich jedoch mit dem Satz: "Du wirst heilfroh sein, wenn Du nach 15 Minuten landen musst und mal durchatmen kannst, denn 15 Minuten können verdammt lang werden" stark relativiert.

Die Fernsteuerung

Hier sehen wir bei den beiden Herstellern zwei stark voneinander abweichende Konzepte. Bereits äußerlich unterscheiden sich die Geräte sehr stark: während die DJI Fernsteuerung klein ist, mit runden Formen und einem sehr ergonomischen Layout der Kontrollelemente daher kommt, wirkt die große Yuneec-Fernbedienung mit ihren chromblitzenden Schaltern und Drehreglern eher technisch angehaucht. Ein echtes Kontrollpult. Konzeptionell besteht der wesentliche Unterschied darin, dass in der Yuneec Fernbedienung ein 7" Android Tablet als Touchscreen eingebaut ist, während man bei DJI schlicht anbietet, sein Smartphone oder Tablet mit der DJI GO App anzuschließen und in die auf der Fernbedienung befindliche Halterung zu klemmen. Größenmäßig passt das Apple iPad Air hier gerade so noch hinein, das ganze wirkt mit dem 9,7"-Tablet aber ein kleines bisschen kopflastig und sperrig. Mit dem aktuellen iPad Mini passt die Balance perfekt. Das Zusammenspiel zwischen Fernbedienung und Tablet klappt dabei absolut perfekt.

Ich denke hier kann man keine eindeutige Aussage für oder gegen das eine oder andere Konzept treffen. Jede Variante hat eventuell kleine Vor- oder Nachteile, insgesamt wirken beide sehr durchdacht und praktikabel.

An dieser Stelle sollte man wohl auch anmerken, dass der Tornado standardmäßig mit einer zweiten, etwas abgespeckten Fernbedienung für den Zwei-Personen-Betrieb (Pilot/Kameramann) ausgeliefert wird. 

Packmaß & Koffer

Der DJI Inspire 1Pro wird in einem schicken Transportkoffer geliefert. Die Maße des Koffers liegen bei 57x53x30cm. Das ist ein noch handlicher, aber nicht handgepäck-tauglicher Quader. Leider ist die Schale des Koffers nicht stark genug, um den Koffer als Fluggepäck aufzugeben, das würde ich keinesfalls riskieren.
Der Tornado kommt in 2 massiv wirkenden Kisten daher, die Maße liegen bei 50x57x50cm und 46x46x27cm. In der einen Kiste nistet die Drohne, in der anderen die Kamera samt Gimbal an einem ProAction-Griffadapter, mit dem die Kamera auch zu Fuß händisch geführt werden kann (im Lieferumfang).

Keine der beiden Lösungen ist dabei besonders reisefreundlich. Bei DJI fehlt’s an der Stabilität des Koffers, und die 2 klobigen Würfel von Yuneec will man auch nicht zwingend auf Flugreisen mit sich führen.  

Der Preis

Die DJI Inspire 1 Pro war im Juni diesen Jahres mit ca. 4.399,00 inkl. MWSt gegenüber dem Yuneec Tornado H920 mit einem Preis von 6.999,00 EUR deutlich günstiger zu haben. Der größere Lieferumfang des Tornados mit einer zweiten Fernbedienung und dem Handgriff rechtfertigt den höheren Preis nicht - wohl aber die insgesamt mächtigere Plattform als Hexacopter mit der deutlich höheren Nutzlast und einem höheren Gesamtgewicht knapp unter 5 kg (gegenüber den 3,5 kg des Inspire 1). Dabei darf aber nicht vergessen werden, dass beide Drohnen letztlich die gleichen Bild-Sensoren in die Luft heben. Daher bringt die höhere Nutzlast des Tornados erstmal keinen realen Vorteil. Alleine eine rein hypothetische Verheißung später erscheinender, leistungsfähigerer Kamerasysteme für diese Plattform könnte man hier "pro Tornado" werten. Andererseits ist es schon bemerkenswert, dass DJI eine ebenbürtige Kamera mit Gimbal in einem deutlich kompakteren und leichteren Paket liefert (526g gegenüber 1.600g).

Kleinigkeiten

Eine Sache möchte ich noch für die Inspire-Drohne in die Waagschale werfen, nämlich den Aufbau, speziell die Montage der Propeller. Während bei DJI die Ventilatoren mittels eines praktischen Schnellverschlusses befestigt werden, muss man bei Yuneec die 6 High-End Carbon-Propeller mittels jeweils 2 kleiner Schräubchen anbringen - eine in der Wildnis nicht zwingend attraktive Vorstellung.

So schlau wie zuvor?

Liebe Leserinnen und Leser, Ihr habt es sicher schon bemerkt: hier läuft momentan alles auf ein fieses Patt hinaus. Nach all den Überlegungen zeichnete sich noch keine wirkliche Entscheidung ab. Auch erratisches Googeln nach den "weichen" Parametern ergab keine klare Lösung. Wie bei allen Themen im Netz findet man diese und jene Meinung, der eine hat mit Yuneec Probleme, der andere mit DJI. Was mir schnell klar wurde: die Anzahl der Inspire-Benutzer ist derzeit deutlich höher als die des Tornados. Das mochte ein Indiz dafür sein, dass die Software des Inspire 1 bereits breiter erprobt ist.

Aber ich habe wohl einen angeborenen Hang zur Exzentrik und fühle mich von Massenphänomenen eher abgestoßen, was mich auf rein emotionaler Ebene damit sanft in die Arme von Yuneec zu treiben schien. Auch als ich ein paar Nächte darüber geschlafen hatte, blieb im Kopf das Patt mit einer leichten Tendenz zum Tornado.

Die Argumente für den Inspire 1 Pro lagen jedoch auch auf der Hand, und in Verbindung mit dem geringeren Preis wäre er die vernünftige Lösung gewesen. Aber ich wollte noch nicht aufgeben, und so rief ich in Kaltenkirchen bei Yuneec Deutschland an und bat um stichhaltige Argumente, warum ich den Tornado einer Inspire 1 Pro vorziehen sollte. Ich wurde daraufhin mit "der Technik" verbunden - und versuchte, dem wortkargen Spezialisten ein paar Infos zu entlocken. "Hmmm, jaaaaaa, ist halt ein Hexacopter" und "die Kamera ist vielleicht ein bisschen besser" haben dabei keine Extase bei mir geweckt. Gleiche Fragen bei einem auf Yuneeq spezialisierten Händler ergaben gleiche Antworten. Es blieb beim Patt.

Das eine Argument (für mich, aber nicht für jeden)

Um die Bedeutung der Reichweite zu visualisieren, habe ich die unterschiedlichen Radien in einen Ausschnitt aus Google Earth Pro® eingezeichnet. Das Bild zeigt den Ort, an dem der Ilulissat Eisfjord von Osten in die Diskobucht mündet.  Als Mittelpunkt habe ich einen gut zu Fuß erreichbaren Aussichtspunkt gesetzt und die beiden Kreise haben einen Radius von 300 m bzw. 3 km.

Nachdem ich in der Folge alle Spezifikationen noch einmal von rechts nach links gekrempelt habe, fiel mir auf, dass mir eine Sache bisher nicht aufgefallen war. Nämlich die maximale Entfernung der Drohne, bei der sie noch steuerbar ist und ein brauchbares Kamerabild an die Basisstation liefert. Dieser Wert ist für den Flug in Deutschland nicht so irrsinnig wichtig, denn hierzulande gibt es die sogenannte "Sichtweitenregelung", d.h. man darf die Drohne nur so weit von sich selbst wegfliegen lassen, wie man sie noch mit bloßem Auge erkennen kann. In Grönland jedoch müsste ich deutlich weitere Strecken überwinden, um zu meinen Motiven zu gelangen. Und in genau diesem Parameter unterscheiden sich die beiden Systeme ganz erheblich. So erheblich, dass sich danach jede weitere Überlegung erübrigte. Denn während Yuneec für seinen Tornado zwar eine Reichweite des Steuersignals von 2 km angibt, reicht das Bildsignal nur bis zu 300 m weit. Aber was soll ich mit einer Drohne ohne Bildsignal fotografieren? DJI gibt für den Inspire 1 Pro hingegen als Reichweite bis zu 3,1 km an. Das ist natürlich eine völlig andere Dimension - nämlich gut Faktor 10 - und damit war dies der lange gesuchte Entscheidungsgrund, dem es kaum etwas entgegenzusetzen gab.

Nun stand für mich die Entscheidung zur Anschaffung eines DJI Inspire 1 Pro fest. Mein weiter oben genanntes Kostenlimit wurde mit 4 Zusatzakkus, Ladestation, Akkuwärmer und diversem Kleinkram zum Glück noch nicht annähernd berührt. Und das war auch gut so, denn für Verpackung und Transport sollte ich noch ein paar Euro in der Tasche bereit halten.

Fazit

Momentan umfassen die am Markt verfügbaren Copter-Systeme sowohl preislich als auch in Sachen Funktionalität eine enorme Bandbreite. Vor einem Kauf sollte man unbedingt den persönlichen  Einsatzzweck definieren - denn kein System kann alle (insbesondere die sich entgegen laufenden) Anforderungen erfüllen. Auch ist es keine Lösung, zu denken: „die teuerste Drohne wird schon alles können“. Je konkreter die Anforderungen, desto mehr lohnt es sich, im Vorfeld allen Details gebührende Aufmerksamkeit zu schenken.

Dank & Lob

Zwei Leuten möchte ich an dieser Stelle ganz herzlich danken: Meinem alten Fotofreund Jens Heinz von fotoprojekte.com, einem vielerprobten Fahrensmann der Copter-Fotografie, dessen Hinweise sich allesamt als zutreffend herausgestellt haben und Herrn Thomas Gradl von der Firma Globe Flight (der Laden ist äußerst empfehlenswert!) für die gute Beratung in Sachen DJI und die zuverlässige Lieferung vor meinem Aufbruch nach Grönland.

Das Thema hat offensichtlich nicht nur mich, sondern auch meinen Freund Albert Haubner inspiriert...Danke! ;-) 

Das Thema hat offensichtlich nicht nur mich, sondern auch meinen Freund Albert Haubner inspiriert...Danke! ;-) 

Ausblick

Wie bereits angekündigt, sind die Nachfolger dieses Artikels schon in Planung.

Nach langen Überlegungen war ich dem Traum von der Multicopter-Luftbildfotografie über dem Grönländischen Eisschild  einen großen Schritt näher gekommen.

  • Im nächsten Beitrag wird sich alles um den Transport der Drohne drehen. Bei meinem Grönland-Projekt war der bequeme "Start aus dem Kofferraum" die unwahrscheinlichste aller Situationen - dafür musste ich die Drohne in Jet & Propellerflugzeug, im Helikopter, auf Schiffen, in einem Schlauchboot, in diversen geländegängigen Fahrzeugen und auf dem Rücken transportieren.
  • Danach werde ich im Detail auf die Benutzung der Drohne in der Praxis eingehen - was hat funktioniert, was nicht? Welche meiner theoretischen Vorüberlegungen haben sich als irrelevant herausgestellt, welche Features waren hingegen erstaunlich unabdingbar? Hat die Kamera gehalten, was ich mir vor ihr versprochen habe - und warum / oder nicht?
  • Der bisher letzte von mir dazu geplante Artikel wird sich mit dem Fotografieren mit dem Copter an sich auseinandersetzen. Was für Bildkonzepte habe ich überhaupt verfolgt und haben sie sich umsetzen lassen? Wie läuft das eigentlich, mit dem kreativen Prozess im Spannungsfeld zwischen Technik-Wahnsinn und latenter Absturzgefahr? Und was macht es mit der Psyche, wenn im Jahr 2016 die hypermoderne Fotodrohne das gesampelte Auslösegeräusch einer 70er Jahre Kamera mit Winder mitbringt? ;-)


Servus,
Stephan

Wo die Drohnen wohnen - Mein Weg zu neuen Perspektiven (Teil 1)

Der Ursprung meines Wunsches nach einem fliegenden Stativ

Anfang Juni 2013 stand ich nach einem Helikopterflug in Grönland am südlichen Rand des Sermeq Kujalleq Eisstroms auf dessen riesiger Seitenmoräne und blickte auf die etliche Kilometer breite Abbruchkante dieses produktivsten Gletschers der nördlichen Hemisphäre. Eigentlich zum Fotografieren hergekommen, fühlte ich mich in Sachen Perspektive eingeschränkt - zudem machte die kurze Aufenthaltszeit vor Ort eine langwierige Standortwahl so gut wie unmöglich.  Schnell jagten Gedanken durch meinen Kopf wie gut es jetzt wäre, mit einer ferngesteuerten Drohne in geringer Höhe über den zerklüfteten Gletscher fliegen zu können. Doch weder hatte ich eine Drohne im Gepäck, noch wusste ich, was zu diesem Zeitpunkt mit einem derartigen Gerät in Sachen Luftbild-Fotografie überhaupt machbar gewesen wäre.

Austausch und Recherchen

Zurück in Deutschland, begann ich mich mit dieser Frage mehr oder weniger intensiv auseinader zu setzen. Meine Zieldefinition war, wie in Grönland erträumt, irgendwann am Sermeq Kujalleq Gletscher zu stehen und mit einer Drohne technisch brauchbare Aufnahmen der Gletscherdetails machen zu können. Dieses Ziel erschien mir als das, was für eine wirkliche Erweiterung meines kreativen Spielraums zwingend zu erreichen wäre. 

In den folgenden Monaten führte ich Gespräche mit Fotografenkollegen, die bereits (auch professionelle) Erfahrungen mit Drohnenfotgrafie gemacht hatten. Schnell machte sich Ernüchterung breit. Meine Anforderungslage schien einfach zu komplex zu sein, als dass sich das Projekt für mich realisieren ließe.

Am großen Gletscher

Theoretische Vorüberlegungen

Solange ich für meinen Katalog an Problemstellungen und Herausforderungen keine Lösung sah, schien eine Anschaffung völlig unsinnig zu sein.

  1. Die Dimensionen und die Reichweite: Die Front des Sermeq Kujalleq Gletschers ist mehr als 10km breit. Die Vostellung mit einer Drohne zu arbeiten, deren Fernbedienung lediglich wenige hundert Meter überbrückt, konnte ich mir abschminken - damit würde ich nicht mal über die Moräne herauskommen.
  2. Die Kamera: Anfangs war meine naive Idealvorstellung, einfach die jeweils aktuelle Nikon „achthundertirgendwas“ an an die Drohne zu hängen. Doch das wäre aus verschiedenen Gründen nicht sinnvoll gewesen: 
    • Gewicht:  Die DSLR-Kamera in Verbindung mit einem eventuell noch schwereren Objektiv setzt eine sehr große Drohne voraus. Das wiederum hat Auswirkungen auf Gewicht und Größe des Gesamtsystems und damit  auf den benötigten Strom pro Flugminute und die Transportfähigkeit des Systems.
    • Integration in die Fernsteuerung: Hierzu gab es nach meinem Kentnisstand kein brauchbares System für Nikon Kameras. Die meisten dieser Systeme sind auf Canon EOS DSLRs bzw. spiegellose Sony Alpha und Panasonic MFT Systemkameras ausgelegt. 
    • Gefahr des Verlustes: Wenn ich mein Haupt-Arbeitsgerät an eine Drohne hänge, setze ich es der Gefahr eines Absturzes aus. Abgesehen vom direkten Verlust wäre das während einer nicht gerade billigen Reise eine äußerst schmerzhafte Angelegenheit.
    • Schnell war mir auch klar geworden, dass die kleinen Kameras der GoPro-Klasse, die an den meisten Hobby-Drohnen zum Einsatz kommen, für mich nicht brauchbar sind. Die kurze Brennweite (im Fall von GoPro 15mm äquivalent zu Kleinbild) mit ihrer starken Verzeichung ist in Sachen Bildwirkung schon sehr eng festgelegt. Zudem sind die Mini-Sensoren dieser Kameras auch nicht gerade das, was man sich zum fotografieren wünscht.
  3. Transportabilität: im Gegensatz zu einem Start „aus dem Kofferraum“ sollte ich in der Lage sein, das System an denkbar entlegene Orte zu bringen. Es muss also in eine noch irgendwie von einer einzelnen Person (neben normalen Reisegepäck und Fotorucksack) handhabbare Pelibox passen (der Transport auf einem Linienflug als Check-In-Gepäck ohne Hartschalenbox wäre Harakiri), diese Box muss daneben auch in einem Helikopter zu transportieren und idelaerweise auch mal ein paar Stunden auf dem Rücken zu tragen sein.
  4. FlugsicherheitZuverlässigkeit: Ziel meines Projekts ist nicht der Spaßgewinn, ein ferngesteuertes Flugzeug in grandioser Landschaft fliegen zu lassen. Vielmehr möchte ich mit diesem Fluggerät meinen kreativen Freiraum als Fotograf erweitern. Daher kommen für mich Bastellösungen nicht in Frage. Es war klar, dass ich in Sachen Funktionssicherheit, Flugleistung, Windstabilität und Ergonomie der Fernsteuerung höchste Ansprüche habe: Ich will mich vor Ort während des Fluges unbedingt auf die Bildgestaltung konzentrieren können und nicht unter dem ständigem Stress stehen, die Drohne wieder sicher zu mir zurück zu lenken.
  5. Gefahr eines Totalverlustes: Einige meiner Bekannten mit Drohnen-Erfahrung rieten mir schnell von dem gesamten Vorhaben ab. Sie hätten selbst schon Abstürze aus ungeklärten Gründen erlebt - zu hoch wäre das Risiko, das mehrere tausend Euro teure Fluggerät unwiederbringlich im Eis zu verlieren. Eine wahrhaft abschreckende Vorstellung.
  6. Geld: Das Projekt muss für mich ohne finanzielle Rückendeckung aus eigener Kraft finanzierbar sein - was bedeutet, dass ich bei den Kosten für das Fluggerät und den Transport der Austrüsung limitierte finanzielle Ressourcen zu berücksichtigen habe. 

Eis-Strukturen nahe der Seitenmoräne, aus dem Fenster des startenden Helikopters fotografiert

3 Jahre Geduld

All diese Fragestellungen und wohlmeinenden Warnungen führten in meinem Kopf zu einem großen Schild mit der Aufschrift: „nichts überstürzen!“.  
Meinen Kauf- und Umsetzungswunsch bändigend, nahm ich mir in den folgenden Jahren immer wieder mal Zeit, den Markt zu sondieren und zu prüfen, ob es ein Gerät gibt, das meiner Bedürfnislage weitgehend entspricht.  Etwa 3 Jahre lang wurde ich dabei partout nicht fündig - immer gab es einen oder mehrere Haken an den Systemen. Diese beeinträchtigten das geplante Projekt jeweils derart, dass sich die Investition im meinen Augen nicht lohnte. 

Als ich aber nun im Frühjahr dieses Jahres in die konkrete Planung meiner für Ende Juni/Anfang Juli anvisierten Grönlandreise einstieg, packte ich das Thema „Drohne“ erneut beim Schopf. Und siehe da, ich wurde in Sachen Fluggerät und Kamera fündig - ja, es gab zwischenzeitlich sogar 2 sehr konkrete Optionen, zwischen denen ich wählen konnte bzw. musste. Schlussendlich holte ich mir zu meinen Plänen noch Feedback von der wohl richtigen Person, die mir im Gegensatz zu den „Warnern“ von früher ganz allgemein einen einen zusätzlichen positiven Drall verpasste. Damit war es für mich klar, dass ich mich kopfüber und ohne weitere Vorbehalte in das finanzielle und logistische Abenteuer eines Luftbild-Projekts in Grönland stürzen werde. 

Im Eisfjord

Kolosse nahe der Kalbungszone

Darüber, welches Fluggerät und welche Kamera ich warum ausgewählt habe, und wir es mir im Detail damit in Grönland ergangen ist, welchen Schwierigkeiten ich mich stellen musste und was alles gut geklappt hat, werde ich in den kommenden Wochen und Monaten in diesem Blog berichten. 

Servus,
Stephan